Personenwagon B3yg "Der Bistrowagen"

Personenwagon B3yg

Nahverkehrspersonenwagen

Zwischen 1953 und 1959 wurden auf den Untergestellen von dreiachsigen Wagen mit offenen Übergangs- und Einstiegbühnen 6450 Umbauwagen gebaut. Der Innenraum dieses Wagen setzt sich aus einem größeren Abteil mit 38 Sitzpätzen und einem kleineren Abteil mit 24 Sitzplätzen zusammen. In letzterem ist die Toilette samt Waschmöglichkeit eingebaut. Die aus einer Rohrkonstruktion mit Kunstlederpolsterung bestehenden Sitzbänke bieten je nach Größe zwei bis drei Fahrgästen eine Sitzmöglichkeit.

 

Hintergrundinformationen

Im Jahre 1952 entschied man sich bei der DB für ein Umbauprogramm von dreiachsigen Wagen,
die zumeist aus der Länderbahnzeit stammten und einerseits nicht mehr wirtschaftlich in der Instandhaltung waren und andererseits aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu vertreten waren.
Die einheitliche Wagenlänge für die neuen Lenkachswagen wurde auf 13,30 Meter festgelegt. Die hölzernen Aufbauten der Altfahrzeuge wurden entfernt und durch einen Stahlaufbau ersetzt. Der neue Wagenaufbau war nicht tragend und bestand aus einem Gerippe von Walzprofilen und einer Blechverkleidung in Schweißkonstruktion. Im Innern bestanden Decken und Wände aus Holzfaserhartplatten die auf Futterhölzer aufgeschraubt wurden.
Moderne in Metall gefasste Übersetzfenster, deren Oberteil sich nach innen übersetzt, fanden hier erstmals in großer Serie eine Verwendung, so wie Rolltürjalousien an den Endpartien zum Verschließen der Stirnwände am Zugende. Die Wagen fuhren Paarweise, d.h. sie waren zu zweien kurzgekuppelt. Folglich konnte man so an dieser festgekuppelten Seite die Jalousien und Zugschlussleuchten einsparen.

Auch die Laufeigenschaften wurden mit dieser Doppeleinheit verbessert. Die Höchstgeschwindigkeit betrug hierdurch 90 km/h. Eine Erhöhung auf 100 km/h erfolgte in der ersten Hälfte der 1970er Jahre. Die ausziehbaren Sitze in der 2.Klasse waren mit Textilpolster bezogen, in der 3.Klasse bestand das Polster über der Rohrkonstruktion aus Kunstleder. Mit der Abschaffung der 3.Klasse zum Sommerfahrplan am 3. Juni 1956 fand eine Umzeichnung in die nächst höhere Klasse statt. Die Sitzanordnung in der 1. Klasse (ex 2.) war 2 + 2 (mittleres Foto), in der 2. Klasse (ex 3.) 3 + 2(unteres Foto). Am häufigsten wurden folgende Wagentypen gebaut:
Die AB-Wagen mit je 24 Sitzplätzen in der ersten und zweiten Klasse, die B-Wagen mit 62
Sitzplätzen, und die BD-Wagen mit 24 Sitzplätzen und einem Gepäckabteil das zum Wagenende mit
einem Dienstraum ausgestattet war.
Dieses Umbauprogramm lief 1953 in der Fertigung an und endete 1959. Beteiligt waren daran folgende Ausbesserungswerke (Wagentypen in Klammern): Hannover-Leinhausen (AB, B, BD),
Karlsruhe (AB, B), Limburg (B, BD), Ludwigshafen (AB, B), München-Neuaubing (B), Saarbrücken (AB, B, BD).

 

 

Technische Daten

Generelle Angaben:
Hersteller: Deutsche Bundesbahn, AW Karlsruhe
Entstanden aus: 65 197
Abnahme des Umbaus: 17.01.1958
Ausgemustert am: 30.11.1977
Wagennummer: 89 531
Gattung: B3yg
Bauart: 761
Letzter Heimatbahnhof: Köln-Deutzerfeld (DB)
Vorbesitzer: Roda Schule, DB

Status: rollfähig abgestellt
Fristen: abgelaufen 1977
Abgestellt in: Walheim
Planung: optische und technische Aufarbeitung - Einsatz als Personenwagen

Fahrzeugangaben:
Eigengewicht: 18,3t
Nutzlast: 5t
Länge über Puffer: 13.300mm
Wagenkastenlänge: 13.000mm
Wagenkastenbreite: 3.090mm
Dachoberkante über So: 4.045mm
Achsabstand: 2x 3.750mm
Türen je Seite: 2
Anzahl der Abteile: 2
Anzahl der Aborte: 1
Sitzplätze Gesamt: 62 (Nichtraucherabteil: 38 / Raucherabteil: 24)

Technische Angaben:
Höchstgeschwindigkeit: 90/100km/h
Heizung: Hhzk (ElHz)
Bremse: W-P / K-P